Egon Tschirch war wichtiges Gründungsmitglied der V.R.K. und in den Anfangsjahren mit Abstand erfolgreichstes Miglied der Künstlervereinigung. Seine Ausnahmestellung spiegelt sich in jährlichen Einzelausstellungen wider. Auf dem Höhepunkt seiner Popularität als einer der gefragtesten Künstler Mecklenburgs trat Tschirch 1924 aus der Künstler-Solidargemeinschaft aus, um fortan seine Kunst in alleiniger Verantwortung zu vermarkten. Sein Ausstellungsschwerpunkt verlagerte sich ins Landesmuseum Schwerin. So wurde dort ein Tschirch-Werk neben Lovis Corinth gehängt und seine Arbeiten mit Werken Oskar Kokoschkas verglichen.

Im Sommer 1926 stellte der Konservator des Landesmuseums, Dr. Heinrich Reifferscheid, in einer Rezension die Tschirch-Ausstellung in Schwerin der Frühjahrsschau der V.R.K. gegenüber. Dabei kam er zu dem Schluss, dass es sich bei letzterer ohne den ”überragenden Kopf” →Egon Tschirch nur um eine ”Rumpf-Ausstellung” handeln könne. Dies führte dazu, dass der Rostocker Maler →Wolf Bergenroth dem Schweriner Kunsthistoriker Reifferscheid im Alten Garten auflauerte und ob seiner öffentlich geäußerten Kritik körperlich attackierte.

Nachfolgend aufgeführte Zeitungsartikel belegen diese landesweit Aufsehen erregende Maleraffäre:

Rostocker Anzeiger  I  17. August 1926

Mecklenburgische Nachrichten  I  28. August 1926

Meckl. Zeitung  I  26. August 1926

Rostocker Anzeiger  I  26. August 1926

Meckl. Zeitung  I  26. August 1926

Rostocker Anzeiger  I  27. August 1926

Grabower Tageblatt  I  27. August 1926

Quelle unbekannt  I  Ende August 1926

Meckl. Warte  I  Ende August 1926

Landeszeitung  I  31. August 1926